Mach dich bereit

für kletternde, farbwechselnde Mini-Drachen   

 
Ihre Heimat ist die Inselgruppe Neukaledonien im Südpazifik - tagsüber ruhig und sonnig, doch wenn die Sonne untergeht, erwacht dort eine ganz eigene, geheimnisvolle Welt. Aus Baumhöhlen und Felsspalten kriechen dann die neukaledonischen Geckos hervor: echte Meister der Tarnung, talentierte Kletterer und überraschend kommunikative Mini-Drachen aus dem Regenwald

Jede Art hat ihren eigenen Charakter: vom gemütlichen Riesen-Gecko über den charmanten Kronengecko mit seinen „Wimpern“, bis hin zum samtgrünen Chahoua oder dem flinken Höckerkopfgecko. Zusammen bilden sie eine bunte Familie, die selbst erfahrene Terrarianer immer wieder ins Staunen versetzt.

 

🌳 Was haben alle neukaledonischen Geckos gemeinsam?

  • Sie stammen alle von den feuchten Regenwäldern Neukaledoniens, wo Nebel, Baumriesen und Lianen ihre Heimat bilden.
  • Die meisten sind nachtaktiv, verbringen den Tag gut versteckt in Baumhöhlen oder unter Rinde – und kommen erst bei Dämmerung heraus.
  • Alle besitzen Haftlamellen an den Zehen, winzige mikroskopische Härchen, die sich so eng an Oberflächen heften, dass sie sogar an Glasscheiben entlanglaufen können – ganz ohne Klebstoff!
  • Auch ihr Verhalten ist ähnlich: Sie sind neugierig, aber vorsichtig, beweglich, aber nicht hektisch.
    Und sie alle sind echte Kletterkünstler, die lieber in der Höhe leben als am Boden.

 

🔍 Worin unterscheiden sie sich?

Der auffälligste Unterschied ist natürlich die Größe:

  • Der Riesen-Gecko (Rhacodactylus leachianus) kann über 35 cm lang werden – 
  • Der Chahoua liegt mit 25 cm dazwischen und wirkt durch seine samtige Haut besonders elegant.
  • Der Kronengecko bleibt mit rund 20 cm deutlich kleiner
  • Der Höckerkopfgecko ist mit 13–15 cm der Winzling unter ihnen.

    🦎 Gewichte neukaledonischer Geckos

    📍 Kronengecko (Correlophus ciliatus)

    • Gewicht: 35–55 g, je nach Geschlecht und Körperbau

    • Weibchen meist etwas kräftiger, Männchen schlanker

    📍 Riesen-Gecko / Leachianus (Rhacodactylus leachianus)

    • Gewicht: 180–350 g, je nach Lokalform

    • Inselvarianten (z. B. Nuu Ana, Nuu Ami) meist etwas leichter

    • Festlandsformen (Grande Terre) können auch über 400 g erreichen

    📍 Gargoyle-Gecko (Rhacodactylus auriculatus)

    • Gewicht: 45–70 g

    • Robuste Art, kräftiger Körperbau, leicht schwerer als Kronengeckos

    📍 Mniarogekko chahoua (Moosgecko / Chahoua)

    • Gewicht: 45–75 g, selten bis 80 g

    • Sehr weiche, flexible Haut und dichter Körper – wirkt schwerer, als er ist

    📍 Rhacodactylus sarasinorum (Sara-Gekko)

    • Gewicht: 60–100 g, kräftiger Schwanz und kompakter Körperbau


  • Auch beim Schwanz gibt’s Unterschiede:

Alle können ihn abwerfen – außer der  Kronengecko! Sein Schwanz wächst nicht nach.
Bei den anderen bildet sich ein kleiner, aber kräftiger Ersatz.

  • Und beim Wesen?

Leachianus-Geckos sind oft gemütlich und etwas „brummig“, Kronengeckos neugierig und zutraulich, Chahouas sensibel, Höckerkopfgeckos flink und aufmerksam.

 

🌀 Wie funktioniert der Schwanzabwurf – und tut das weh?

  • Der Schwanz ist ein genialer Trick der Natur. Der sogenannte Autotomievorgang dient der Verteidigung: Wird der Gecko am Schwanz gepackt oder fühlt sich stark bedroht, trennt sich der Schwanz an einer speziellen, vorgeformten Bruchstelle vom Körper.
  • Das Abwerfen ist dabei ein echtes Schauspiel: Der verlorene Schwanz zappelt und windet sich noch mehrere Minuten lang auf dem Boden. Das soll den Angreifer ablenken, während der Gecko die Gelegenheit nutzt, blitzartig zu fliehen.

     

  • Die Bruchstelle am Körper sieht zunächst etwas unheimlich aus, heilt aber in der Regel schnell und sauber ab. Das Gewebe verschließt sich innerhalb weniger Tage, und die Stelle bleibt später als kleine Narbe sichtbar.

  • Schmerz? Nein, so wie wir ihn kennen, empfinden Geckos ihn dabei wohl nicht – es ist ein automatischer Reflex, der ihr Leben retten kann.

     

  • Bei vielen anderen Geckoarten wächst an dieser Stelle ein neuer, meist etwas kürzerer und glatterer Schwanz nach. Dieser wird „Regenerat“ genannt – also das neu gebildete Ersatzgewebe.

     

  • Kronengeckos sind hier allerdings die Ausnahme: Bei ihnen bildet sich kein Regenerat, der Schwanz wächst also nicht nach. Sie sind die einzigen neukaledonischen Geckos, bei denen das so ist. Manche Halter nennen den kleinen, schwanzlosen Look liebevoll den „Mini-Rhaco-Stil“, denn der Gecko wirkt danach oft etwas kompakter und rundlicher – aber kein bisschen weniger charmant!

    Keine Sorge, auch ohne Schwanz bleibt dein Kronengecko topfit und fühlt sich wohl – ein echter Charakterkop

🐾 Wie können sie an Glas kleben, ohne runterzufallen?

  • Das Geheimnis liegt in ihren Zehenlamellen.
    Jede Zehe besteht aus Tausenden mikroskopisch feiner Härchen – den sogenannten Setae.
    Diese haften nicht durch Klebstoff, sondern durch Van-der-Waals-Kräfte – winzige elektrische Anziehungskräfte zwischen den Härchen und der Oberfläche.
    So kann ein Gecko sogar kopfüber an einer glatten Glasscheibe hängen, ohne abzurutschen.

Und das Beste: Wenn er loslassen will, reicht eine kleine Bewegung im Zehengelenk – und die Haftung löst sich sofort.
Hightech made by Natur!


😬 Wie stark ist ihr Biss – und sind die Zähne gefährlich?

  • Keine Sorge – die meisten neukaledonischen Geckos sind friedlich und neugierig.
    Ihre Zähne sind fein, sägeartig und perfekt zum Zerdrücken von Insekten, nicht zum Beißen von Fingern.
    Nur der große Riesen-Gecko hat einen kräftigeren Kiefer: Er kann ordentlich zupacken, wenn er sich bedroht fühlt.
    Sein Biss ist kurz unangenehm, aber nicht gefährlich.

    🔥 Also grob gesagt:

    Der Höckerkopf ist manchmal etwas kräftiger im Kopfbereich, wirkt aber in der tatsächlichen Bisskraft nicht wesentlich stärker als ein kräftiger Kroni.

    🧐 Gefühlstechnisch:

    Ein Biss von beiden fühlt sich meist so an:

    • eher zwickend als schmerzhaft

    • bei nervösen Tieren kann es kurz „piksen“, aber selten richtig weh

    • Blutungen sind eher untypisch

  • Fun Fact: Sie kauen nicht wirklich – sie drücken ihre Beute mit den Kiefern zusammen und schlucken sie in großen Stücken.

🦎 Wie viel ist 30 Newton? (Bisskraft vom Riesen-Gekko)

👉 In Kilogramm-Vergleich:

30 N entsprechen ungefähr dem Gewicht von 3 kg, das auf etwas drückt.

Also so, als würdest du:

  • eine 3-Liter-Wasserflasche auf deinen Finger abstellen
    oder

  • ein 3 kg Hantelgewicht langsam auf deine Haut pressen.

Aber:
Bei einem Biss kommt das plötzlich, punktuell und mit spitzen Zähnen – dadurch fühlt es sich viel schmerzhafter an als 3 kg Gewicht.

 

🖐️ Wie würde sich ein 30-Newton-Biss anfühlen?

Stell dir vor:

  • Jemand kneift dich so stark, wie er nur kann, aber mit spitzen Mini-Nadeln.

  • Oder du drückst deinen Finger mit Kraft gegen die scharfe Kante eines Plastiklöffels oder gegen eine Wäscheklammer, die maximal gespannt ist.

Du würdest definitiv:

  • zusammenzucken,

  • einen stechenden Schmerz spüren,

  • Druck + Spitze kombiniert fühlen.

Es ist kein „zerreißender“ Biss, aber einer, der respektiert werden muss.


🎨 Können alle die Farbe wechseln?

  • Ja – aber unterschiedlich stark.
    Die meisten neukaledonischen Geckos können ihre Farbe leicht verändern, je nach Stimmung, Temperatur oder Licht.
    Ein Kronengecko wirkt tagsüber oft heller, nachts dunkler und kräftiger gefärbt.
    Der Riesen-Gecko zeigt beeindruckende Musterwechsel zwischen Grau, Grün, Braun und manchmal sogar Rosatönen.

Es ist kein Chamäleon-Effekt, sondern eine Feinanpassung der Hautpigmente – Tarnung und Kommunikation in einem.

👁️👂👃 Wie gut sehen, hören und riechen sie?

Geckos haben hervorragende Augen – besonders bei Nacht.
Sie sehen Farben sogar im Dunkeln! Statt Wimpern besitzen einige, wie der Kronengecko, hautartige Auswüchse über den Augen, die aussehen wie kleine Wimpern – sie schützen die Augen vor Staub und Feuchtigkeit.

  • Ihr Gehör ist fein abgestimmt auf hohe Töne – und sie reden selbst gern!
    Ein Riesen-Gecko kann laut knurren, bellen oder glucksen – das hört man auf mehreren Metern Entfernung.
    Kronengeckos und Chahouas geben eher leise Klicks oder Zirplaute von sich.
  • Ihr Geruchssinn ist erstaunlich gut. Mit der Zunge „schmecken“ sie die Luft ab – ähnlich wie Schlangen – um Futter oder Partner zu erkennen.

🍓 Was fressen sie – und wer frisst sie?

  • In ihrer Heimat sind sie Allesfresser:
    Sie lieben reife tropische Früchte wie Bananen, Papaya, Feigen oder Mangos, schlecken süßen Nektar aus Blüten und jagen Insekten, Spinnen oder kleine Wirbeltiere.
    Ein Riesen-Gecko kann auch mal eine kleine Echse oder Jungvögel erbeuten – ein echter Mini-Räuber!
  • Feinde gibt’s ebenfalls:
    Auf Neukaledonien lauern Ratten, Greifvögel, Eulen, Schlangen, größere Eidechsen und invasive Arten wie Katzen.
    Deshalb verlassen sich Geckos lieber auf ihre Tarnung – und im Notfall auf ihren abwerfbaren Schwanz.

🌺 Neugierig geworden? Hier kannst du die Arten entdecken:

 

➡️ Riesen-Gecko Rhacodactylus leachianus (Leachie
➡️ Kronengecko - Correlophus ciliatus
➡️ Chahoua - Mniarogekko Chahoua 
➡️ Höckerkopfgecko - Rhacodactylus Auriculatus
➡️ Rhacodactylus trachyrhynchus