🦎 Gecko- & Reptilien-Wörterbuch

Begriffe einfach erklärt – für alle, die (noch) nicht alles wissen müssen.

Wenn man neu in der Welt der Geckos und Reptilien ist, stolpert man schnell über englische Begriffe oder komische Zahlenkombinationen.
Hier findest du die wichtigsten Wörter kurz erklärt – verständlich und ohne Fachlatein.


🔥 Fire up / Fire down

Diese Begriffe beschreiben den Farbwechsel bei vielen Geckos, besonders bei Kronen- und Riesen-Gekkos.

  • Fire up: Wenn der Gecko aktiv ist (z. B. abends oder bei höherer Luftfeuchtigkeit), leuchten seine Farben besonders stark – quasi „eingeschaltet“.

  • Fire down: Wenn er ruht oder entspannt ist, wirken die Farben deutlich blasser – also „ausgeschaltet“.

💡 Manche Geckos sehen morgens und abends fast wie zwei verschiedene Tiere aus – ganz normal!


⚥ 1.1, 0.1, 1.0 usw.

Das ist die Zählweise in der Terraristik:

  • 1.0 = 1 Männchen

  • 0.1 = 1 Weibchen

  • 0.0.1 = 1 unbestimmtes Tier (Geschlecht unbekannt)

👉 Beispiel: 1.2 bedeutet 1 Männchen und 2 Weibchen.


🧬 Morph / Farbvariante

„Morph“ nennt man eine Farb- oder Muster-Variante, die durch Zucht entstanden ist.
Bei Kronengeckos gibt es viele verschiedene Morphs mit spannenden Mustern und Farbkombinationen.


🎨 Harlequin

Ein sehr beliebter Kronengecko-Morph. Harlequins haben starke Kontraste – meist ein dunkler Grundton mit hellen, auffälligen Mustern an Beinen, Seiten und Kopf.
Je deutlicher das Muster, desto seltener (und oft begehrter) das Tier.


🎭 Extreme Harlequin

Wie der Harlequin – nur noch kräftiger und auffälliger.
Die helle Musterung bedeckt meist mehr als 60 % des Körpers.


🌼 Lily White

Ein besonders auffälliger Kronengecko-Morph mit einer hellen, cremigen oder weißen Zeichnung.
Diese Variante entsteht durch ein besonderes Gen, das dominant vererbt wird.

⚠️ Zwei Lily Whites dürfen nicht miteinander verpaart werden – das ist für die Nachkommen tödlich.


🦋 Pinstripe

Hier verläuft eine helle Linie entlang des Rückens, oft durchgehend vom Nacken bis zum Schwanz.
Wenn die Linie komplett geschlossen ist, nennt man das Full Pinstripe.


🐆 Dalmatian

Diese Geckos haben Punkte auf der Haut, ähnlich wie ein Dalmatiner-Hund.
Die Punkte können schwarz, rot oder verschiedenfarbig sein.
Je mehr Punkte, desto ausgeprägter der „Dalmatian“-Look.


🖤 Super Dalmatian

Ein Dalmatian mit besonders vielen Punkten – teilweise so dicht, dass sie fast ineinanderlaufen.


🌀 Blotched

Heißt „gefleckt“ oder „verwaschen“.
Beschreibt Geckos mit unregelmäßigen, wolkigen oder verwaschenen Mustern statt klaren Linien.


🧩 Striped

Bedeutet „gestreift“.
Hier verlaufen Streifen über den Rücken oder den ganzen Körper. Es gibt verschiedene Varianten, z. B. Partial Stripe (nur teilweise) oder Full Stripe (durchgehend).


🍃 Crested Gecko

Das ist einfach der englische Name für den Kronengecko (Correlophus ciliatus).
„Crested“ bedeutet „gekrönt“ oder „mit Kamm“ – wegen der kleinen Hautleisten, die wie eine Krone aussehen.


🌴 Bioaktiv

Ein natürliches Terrarium, in dem Pflanzen, Mikroorganismen und kleine Bodenhelfer (Asseln & Springschwänze) zusammenarbeiten.
So entsteht ein gesundes Mini-Ökosystem – fast wie im Dschungel. 🌿


🪳 Bodenpolizei

Kleine nützliche Mitbewohner wie Asseln und Springschwänze, die Kot und Futterreste zersetzen.
Sie halten den Boden sauber und beugen Schimmel vor.


💧 Luftfeuchtigkeit

Sehr wichtig im Terrarium!
Neukaledonische Geckos fühlen sich bei 60–80 % Luftfeuchtigkeit wohl. Regelmäßiges Sprühen oder ein Nebler helfen, das Klima stabil zu halten.


🌡️ Temperaturgefälle

Im Terrarium sollte es wärmere und kühlere Bereiche geben, damit dein Tier selbst entscheiden kann, wo es sich am liebsten aufhält.
So kann es die Körpertemperatur natürlich regulieren – genau wie in der Natur.


💚 Tipp:
Wenn du einen Begriff öfter liest und hier nicht findest – schreib ihn mir! Ich nehme ihn ins Reptibude-Wörterbuch auf. So wächst das Lexikon Stück für Stück weiter – genau wie unsere kleinen Bewohner. 🦎✨

🦎 Reptibude-Wörterbuch – Teil 2

Zucht, Haltung & Technik einfach erklärt


🥚 Inkubation

Das ist die Zeit, in der die Eier bebrütet werden, bis die Jungtiere schlüpfen.
In der Natur passiert das im Boden oder unter Laub.
Im Terrarium oder bei der Zucht nutzt man meist einen Inkubator mit kontrollierter Temperatur und Luftfeuchtigkeit.

💡 Die Temperatur beeinflusst bei vielen Reptilien sogar das Geschlecht der Jungtiere.


🐣 Inkubator

Ein Brutkasten für Reptilieneier.
Er hält Temperatur und Luftfeuchtigkeit konstant – ähnlich wie bei einem Brutapparat für Vogeleier.


🧺 Substrat

Das ist einfach der Bodengrund im Terrarium.
Je nach Tierart wird eine andere Mischung verwendet – z. B. Kokoshumus, Erde, Sand, Lehm oder ein bioaktiver Mix.

💡 Das Substrat beeinflusst das Klima, die Luftfeuchtigkeit und sogar das Verhalten deiner Tiere.


🌦️ UVB / UVA

Licht ist nicht gleich Licht!

  • UVA hilft Reptilien bei Aktivität und Orientierung.

  • UVB ist wichtig, damit sie Vitamin D3 bilden können, was sie für gesunde Knochen brauchen.

👉 Selbst nachtaktive Arten profitieren von schwachem UVB-Licht, auch wenn sie tagsüber kaum herauskommen.


🩸 Häutung

Reptilien wachsen, indem sie ihre alte Haut abstreifen.
Bei Geckos passiert das regelmäßig – meist sieht man sie dabei kaum, weil sie die Haut gleich auffressen (sie enthält wertvolle Nährstoffe!).

💡 Wenn die Häutung unvollständig ist (z. B. an Zehen oder Schwanzspitze), kann das an zu niedriger Luftfeuchtigkeit liegen.


🐍 Quarantäne

Wenn du ein neues Tier bekommst, sollte es erst in Quarantäne – also getrennt von anderen gehalten werden.
So kannst du sicherstellen, dass es keine Parasiten oder Krankheiten einschleppt.

Dauer: meist 4–6 Wochen mit Beobachtung, Kotprobe und ruhiger Eingewöhnung.


🌍 Wildfang

Ein Tier, das direkt aus der Natur entnommen wurde.
Diese Tiere sind oft gestresster, empfindlicher und können Parasiten mitbringen.
Nachzuchten aus Terrarienhaltung sind fast immer die bessere Wahl – sie sind gesünder und an Menschen gewöhnt.


🦠 Parasiten

Das sind kleine Mitbewohner, die man nicht haben will – z. B. Milben, Würmer oder Einzeller.
Sie leben auf oder im Tier und können krank machen.
Regelmäßige Kotproben beim Tierarzt helfen, Parasiten früh zu erkennen.


🧪 Vitamin- und Mineralstoffe

Geckos brauchen Calcium, Vitamin D3 und andere Nährstoffe für Knochen, Haut und Muskeln.
In der Haltung werden Futtertiere oder Futterbreie regelmäßig mit Calcium- oder Vitaminpulver bestäubt.

💡 Fehlt Calcium, kann es zu Knochenerweichung (Rachitis) kommen.


🏠 Versteckplatz

Ein wichtiger Teil im Terrarium!
Geckos brauchen sichere Rückzugsorte, um sich zu entspannen oder zu häuten.
Das können Rindenstücke, Höhlen, Pflanzen oder Kokosnussschalen sein.


🌡️ Temperaturzone / Wärmespot

Im Terrarium gibt es meist einen wärmeren und einen kühleren Bereich.
So kann sich das Tier die passende Temperatur selbst aussuchen.
Ein Wärmespot ist eine gezielte Stelle mit mehr Wärme (z. B. unter einer Lampe).


💧 Sprühen / Feuchtigkeit

Viele tropische Geckos trinken keine stehenden Wassertröpfchen aus Schalen, sondern lecken Wasser von Blättern oder Scheiben.
Darum wird regelmäßig gesprüht – am besten abends.


🪳 Futtertiere

Damit sind lebende Insekten gemeint, z. B. Heimchen, Grillen, Schaben oder Mehlwürmer.
Sie sollten immer gut ernährt („gut gefüttert“) und mit Calcium bestäubt werden, bevor sie verfüttert werden.


🌿 Terrariumgröße

Die passende Terrariumgröße hängt von der Art und der Anzahl der Tiere ab.
Für Geckos gilt: lieber etwas größer und höher, damit sie klettern und sich bewegen können.


🔆 Tagesrhythmus

Auch wenn viele Geckos nachtaktiv sind, brauchen sie einen festen Tag-Nacht-Rhythmus.
Licht- und Dunkelphasen sollten regelmäßig sein – z. B. 12 Stunden Licht, 12 Stunden Nacht.


🧴 Reinigung / Pflege

Auch in einem bioaktiven Terrarium sollte regelmäßig oberflächlich gereinigt werden:
Futterreste entfernen, Scheiben putzen, Wasser wechseln und Klima prüfen.


💚 Tipp:
Egal ob du gerade anfängst oder schon lange Reptilien hältst – niemand weiß alles.
Darum wächst das Reptibude-Wörterbuch ständig weiter.

🦎 Reptibude-Wörterbuch – Teil 3

Verhalten & Farbvererbung einfach erklärt


😴 Brumation

Das ist eine Art Winterruhe bei Reptilien – ähnlich wie Winterschlaf, aber nicht ganz so tief.
Die Tiere werden träger, fressen weniger und bewegen sich kaum.
Bei tropischen Arten wie Kronen- oder Riesen-Gekkos ist Brumation nicht nötig, da sie keine Jahreszeiten kennen.
Bei Arten aus kühleren Regionen (z. B. Leopardgeckos oder Kornnattern) gehört sie aber oft zum natürlichen Zyklus.


🧍 Dominanzverhalten

Wenn mehrere Tiere zusammenleben, zeigt meist eines typisches „Chefverhalten“:
Kopfheben, Imponierposen, Schwanzwedeln oder leichtes Anrempeln.
Das ist normal, solange es nicht zu Kämpfen oder Bissen kommt.
Bei Männchen kann es aber gefährlich werden – sie sollten daher meist getrennt gehalten werden.


💞 Paarungsverhalten

Geckos haben sehr unterschiedliche Paarungsrituale.
Bei Kronengeckos geht das oft schnell: das Männchen hält das Weibchen mit dem Maul am Nacken fest (das sieht manchmal grob aus, ist aber normal).
Nach der Paarung legt das Weibchen meist 2 Eier, die anschließend bebrütet werden.


🥚 Eiablage

Der Moment, wenn das Weibchen ihre Eier ablegt.
Dafür sucht sie sich eine ruhige, leicht feuchte Stelle – am liebsten im Boden oder unter Moos.
Ein „Eiablagebehälter“ mit feuchtem Substrat (z. B. Vermiculit oder Moos) ist ideal.


🧬 Genetik

Genetik beschreibt, wie Merkmale vererbt werden – also welche Farbe, Muster oder Form die Jungtiere haben.
Bei vielen Geckos gibt es bestimmte Gene, die Farben und Zeichnungen bestimmen.
Manche Gene sind dominant, andere rezessiv – und das beeinflusst, wie sie sich zeigen.


🔷 Dominant

Ein dominantes Gen setzt sich durch – das heißt, man sieht die Eigenschaft sofort.
Beispiel: Wenn ein Tier ein dominantes Farbgen trägt, zeigt es diese Farbe auch sichtbar.


🔶 Rezessiv

Ein rezessives Gen bleibt „versteckt“, wenn nur eines vorhanden ist.
Damit es sichtbar wird, muss das Tier zwei gleiche rezessive Gene haben – also eines vom Vater und eines von der Mutter.

💡 Trägt ein Tier nur eines davon, sieht man es äußerlich nicht – es ist aber Träger.


⚗️ Co-Dominant

Hier zeigt sich eine Mischung aus beiden Genen.
Das Tier hat also sichtbare Merkmale, die zwischen den Eltern liegen – oft besonders spannende Farbformen.


🧩 Het (Heterozygot)

Wenn du liest, dass ein Gecko „het für …“ ist, bedeutet das, er trägt ein bestimmtes Gen, zeigt es aber nicht sichtbar.
Beispiel: „Het Albino“ heißt, das Tier sieht normal aus, kann aber Albino-Nachwuchs bekommen, wenn es mit einem passenden Partner verpaart wird.


🧪 Line Breeding (Linienzucht)

Züchter wählen gezielt Tiere mit ähnlichen Merkmalen (z. B. besonders kräftige Farben) aus, um diese Eigenschaften zu verstärken.
Das ist keine Inzucht, solange genug genetische Vielfalt bleibt – sondern eine Methode, bestimmte Merkmale zu festigen.


⚠️ Inzucht

Wenn eng verwandte Tiere (z. B. Geschwister oder Eltern & Nachkommen) miteinander verpaart werden.
Das kann Fehlbildungen und schwache Nachzuchten verursachen.
In verantwortungsvoller Zucht sollte das unbedingt vermieden werden.


🌈 Farbvererbung

Bei Reptilien hängt die Farbe von mehreren Genen ab.
Ein Jungtier kann völlig anders aussehen als beide Eltern, wenn sich verschiedene Gene mischen.
Darum ist Zucht nie 100 % vorhersehbar – und genau das macht sie spannend.


💬 Kommunikation

Geckos sind leise, aber nicht stumm!
Sie können zirpen, klicken, fauchen oder knurren, um miteinander zu kommunizieren.
Diese Geräusche bedeuten je nach Art etwas anderes – von Balz über Abwehr bis hin zu Stress.


🐾 Territorialverhalten

Viele Reptilien verteidigen ihr Revier, besonders Männchen.
Sie zeigen das mit Körperhaltung, Schwanzbewegungen oder lautem Fauchen.
Darum: immer prüfen, ob Tiere wirklich miteinander harmonieren.


🧍‍♀️ Handling

So nennt man das Anfassen oder Herausnehmen des Tiers.
Geckos sollten nur vorsichtig und selten „gehandelt“ werden – Stress vermeiden!
Am besten lässt man sie selbst auf die Hand steigen, statt sie zu greifen.


💚 Stresszeichen

Wenn ein Gecko sich unwohl fühlt, zeigt er das deutlich:
Er wird blasser, flüchtet, faucht oder wedelt mit dem Schwanz.
Dauerstress kann krank machen – also immer auf Körpersprache achten.


💦 Shed / Shedding

Der englische Begriff für Häutung.
Oft steht er in Foren oder bei Pflegeanleitungen – bedeutet einfach, dass der Gecko gerade oder bald seine Haut abwirft.


 

🔌 Reptibude-Wörterbuch – Teil 4

Technik & Terrarium-Ausstattung leicht erklärt


🌡️ Thermostat

Ein Thermostat ist ein Temperaturregler.
Er misst ständig, wie warm es ist, und schaltet Heizquellen wie Heizmatten oder Spots automatisch ein oder aus, damit es im Terrarium nie zu heiß oder zu kalt wird.
💡 Unverzichtbar, wenn du elektrische Heizquellen nutzt!


🌡️ Thermometer

Misst die Temperatur im Terrarium.
Am besten benutzt du mehrere Messpunkte – oben, unten und in der Nähe des Wärmespots.
So siehst du, ob die Temperaturverteilung wirklich passt.


💧 Hygrometer

Misst die Luftfeuchtigkeit im Terrarium.
Gerade bei tropischen Arten (wie deinen Neukaledoniern) ist das wichtig, weil zu trockene Luft zu Häutungsproblemen führen kann.
Tipp: digitale Hygrometer sind genauer als analoge.


💡 Spot / Wärmestrahler

Das ist die Wärmelampe, die einen warmen Sonnenplatz erzeugt.
So kann sich der Gecko nach Bedarf aufwärmen oder in kühlere Bereiche ausweichen – genau wie in der Natur.


☀️ UV-Lampe

UVB-Licht hilft dem Tier, Vitamin D3 zu bilden, was wiederum für starke Knochen wichtig ist.
Auch nachtaktive Arten profitieren von einer schwachen UV-Quelle, selbst wenn sie sich tagsüber verstecken.


💡 LED-Beleuchtung

LEDs geben Helligkeit, aber kaum Wärme.
Ideal, um Pflanzen gedeihen zu lassen oder das Terrarium optisch schöner auszuleuchten – besonders bei bioaktiven Setups.


⏰ Zeitschaltuhr

Damit steuerst du Licht, Nebler oder Heizung automatisch – perfekt, um Tag-Nacht-Rhythmen realistisch zu simulieren.
Tipp: Für gleichmäßige Abläufe unbedingt auf eine mechanische oder digitale Zeitschaltuhr setzen.


🌫️ Nebler / Ultraschall-Nebler

Er erzeugt feinen Wasserdampf, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen.
Vorteile: gleichmäßige Feuchtigkeit, schöner Nebeleffekt.
Nachteile: kann Bakterien oder Kalk verteilen, wenn das Wasser nicht regelmäßig gewechselt oder das Gerät gereinigt wird.


🚿 Beregnungsanlage

Automatisch sprühendes System – sprüht feinen Wassernebel über Pflanzen und Einrichtung.
Ideal für tropische Geckos, weil es natürliche Regenfälle simuliert.
Tipp: Funktioniert am besten mit Osmose- oder Regenwasser (kein Kalk!).


💦 Drainageschicht

Ganz wichtig im bioaktiven Terrarium:
Das ist die unterste Schicht, z. B. aus Blähton oder Lavagranulat, damit überschüssiges Wasser ablaufen kann.
So bleibt der Boden luftig statt matschig, und Schimmel wird vermieden.


🪴 Substrat / Bodengrund

Je nach Art unterschiedlich – aber im bioaktiven Becken meist eine Mischung aus Erde, Sand, Ton, Laub, Moos und Rindenstücken.
Sie bietet Halt, speichert Feuchtigkeit und ist Lebensraum für Bodenpolizei (Asseln, Springschwänze etc.).


🪵 Rückwand

Eine strukturierte Wand aus Kork, PU-Schaum oder Naturmaterialien, an der Geckos klettern können.
Sie macht das Terrarium lebendig und gibt Halt – außerdem lässt sich Technik dahinter verstecken.


🌬️ Belüftung / Lüftungsgitter

Frische Luft ist Pflicht!
Eine gute Lüftung sorgt dafür, dass Feuchtigkeit abzieht und kein Schimmel entsteht.
Idealerweise gibt es unten eine Zuluft und oben eine Abluftöffnung.


💧 Feuchtbox

Eine kleine Box mit feuchtem Moos oder Erde, in der der Gecko die Luftfeuchtigkeit selbst wählen kann – besonders beliebt zur Häutung oder Eiablage.


🌿 Pflanzenbeleuchtung

Wenn du echte Pflanzen hast, brauchen sie meist zusätzliches Licht (z. B. LED oder Pflanzenröhre).
Achte auf die richtigen Spektren (6500 K) – das ist die „Tageslichtfarbe“, die das Wachstum unterstützt.


🪞 Reflektor

Ein Reflektor bündelt das Licht und sorgt dafür, dass die Wärme gezielter in den Terrarienbereich gelenkt wird.
Dadurch sparst du Energie und erreichst stabilere Temperaturen.


💨 Ventilator

Kleine Lüfter sorgen für Luftbewegung, wenn sich zu viel Feuchtigkeit staut – hilfreich besonders in großen, geschlossenen Becken.


💧 Wasserfall / Plaudarium

Ein Plaudarium ist eine Mischung aus Terrarium und Aquarium – also Land und Wasser in einem Becken.
Ein kleiner Wasserfall oder Teich kann toll aussehen, aber:

  • Wasser immer in Bewegung halten (Pumpe!)

  • regelmäßig reinigen oder filtern

  • keine stehenden Tümpel, sonst Bakteriengefahr!

Für Geckos reicht meist ein Trinknapf oder feuchtes Moos, aber wer’s mag, kann mit Mini-Wasserläufen experimentieren – sieht klasse aus.


🪰 Bodenpolizei

Das sind nützliche kleine Helfer wie Asseln und Springschwänze, die Futterreste und Kot zersetzen.
Sie halten das Terrarium sauber und verhindern Schimmel – perfekt für ein stabiles, natürliches Gleichgewicht.


🔋 Sicherheits-Tipp

Alle Geräte (Heizungen, Lampen, Nebler) sollten außerhalb des Terrariums oder gut geschützt installiert sein – vor allem bei feuchter Haltung.
Wasser + Strom = gefährliche Kombination!

🍎 Reptibude-Wörterbuch – Teil 5

Pflege, Ernährung & Gesundheit leicht erklärt


🍽️ Futtertiere

Lebendfutter wie Grillen, Heuschrecken, Schaben oder Würmer.
Sie liefern Protein und Bewegung – wichtig für viele Geckos.
Immer frisch und gut genährt anbieten! (Dazu → Gut Loading).


🌿 Fruchtbrei / Dr. Rhaco / Repashy

Speziell entwickeltes Komplettfutter für Fruchtfresser wie Kronen- oder Riesen-Geckos.
Es enthält alles Wichtige: Obst, Protein, Vitamine, Mineralien.
Mit Wasser anrühren – fertig!
💡 Praktisch, hygienisch und perfekt als Hauptfutter geeignet.


🦗 Gut Loading

Bedeutet: Futtertiere vor der Verfütterung nahrhaft füttern (z. B. mit Gemüse, Haferflocken, Vitaminfutter).
So bekommt der Gecko über seine Beute gleich wertvolle Nährstoffe mitgeliefert.


❄️ Stauben

Lebendfutter wird kurz vor dem Verfüttern in Calcium- oder Vitaminpulver „gestaubt“.
Dazu Futtertiere in eine Dose geben, Pulver dazu, leicht schütteln – fertig!
Sorgt für gesunde Knochen und kräftige Tiere.


⚖️ Supplemente

Das sind Nährstoffzusätze wie Calcium, Vitamin D3 oder Multivitaminpulver.
Sie gleichen aus, was im Futter fehlt – aber: nicht überdosieren!
Regelmäßigkeit ist wichtiger als zu viel auf einmal.


🦴 Calcium

Ein Mineral, das für Knochen, Zähne und Eierbildung lebenswichtig ist.
Fehlt es, kann das Tier Knochenerweichung (MBD) bekommen.
Tipp: immer eine kleine Schale mit reinem Calcium im Terrarium anbieten.


☀️ Vitamin D3

Hilft dem Körper, Calcium aufzunehmen.
Kann über UVB-Licht oder spezielle Futterzusätze zugeführt werden.
Fehlt UVB-Licht, sollte ein D3-haltiges Supplement regelmäßig verwendet werden.


💧 Trinkwasser

Auch Geckos, die nicht direkt aus Schalen trinken, brauchen regelmäßige Feuchtigkeit.
Viele lecken Wassertropfen nach dem Sprühen von den Blättern.
Sauberes, am besten entkalktes oder Regenwasser verwenden.


🧽 Hygiene

Ein sauberes Terrarium ist das A und O.
Alte Futterreste und Kot regelmäßig entfernen, Näpfe reinigen, bei Bedarf Bodengrund austauschen.
Bioaktive Becken brauchen weniger Arbeit – aber Kontrolle bleibt wichtig!


💨 Häutung

Geckos erneuern regelmäßig ihre Haut.
Die alte Haut wird in einem Stück oder in Teilen abgestreift und oft sogar gefressen (Nährstoffrückgewinnung).
💡 Wenn Haut an Zehen oder Schwanz klebt – Feuchtigkeit erhöhen!


🧫 Parasiten

Kleine, oft unsichtbare Mitbewohner, die bei zu schlechter Hygiene oder durch Wildfutter ins Terrarium gelangen können.
Symptome: Gewichtsverlust, Durchfall, Appetitlosigkeit.
Kotprobe beim Tierarzt geben, wenn du Verdacht hast.


🚨 Quarantäne

Neue Tiere sollten immer einzeln gehalten werden, bevor sie zu anderen ziehen.
So erkennst du früh Krankheiten oder Parasiten und schützt deinen Bestand.
Dauer: mindestens 4 – 6 Wochen.


🩺 Tierarzt

Nur reptilienkundige Tierärzte können korrekt untersuchen, röntgen oder Kotproben auswerten.
Tipp: Schon vorab einen reptilienerfahrenen Arzt in deiner Nähe raussuchen – für Notfälle.


🍏 Vitaminmangel

Kann durch falsche Fütterung oder fehlendes UV-Licht entstehen.
Erkennbar an Schwäche, weichem Kiefer, Zittern oder deformierten Gliedmaßen.
→ sofort Tierarzt und Futterplan prüfen!


🌿 Ballaststoffe

Helfen der Verdauung – vor allem bei Pflanzen- oder Fruchtfressern.
Stecken z. B. in Obstbreien oder Gemüse, das als Beilage ins Futter gemischt werden kann.


💩 Verdauung

Eine gute Verdauung erkennst du an regelmäßigem, geformtem Kot und aktivem Verhalten.
Unregelmäßiger oder wässriger Kot kann auf Stress, Parasiten oder falsches Futter hinweisen.


🪶 Zwangsfütterung

Nur als letzter Notfall, wenn ein Tier selbst nicht frisst.
Muss immer vom Tierarzt oder erfahrenem Halter gezeigt werden – falsche Handhabung kann gefährlich sein!


🧊 Kühlung / Winterruhe

Manche Arten (z. B. Leopardgeckos) brauchen eine kühlere Phase im Jahr, um gesund zu bleiben oder besser zu züchten.
Tropische Arten wie Kronengeckos oder Riesen-Gekkos dagegen nicht – sie kommen aus Regionen ohne Jahreszeiten.


🐞 Milben

Kleine Parasiten, die sich auf Haut, Augen oder zwischen Schuppen setzen.
Erkennbar an Unruhe, Reiben, grauen Punkten.
Sofort handeln – Tier isolieren, Umgebung reinigen, tierärztlich behandeln.


💆 Pflege-Routine

Einmal täglich Futtercheck & Sprühen,
wöchentlich Reinigung der Näpfe und Kontrolle der Pflanzen,
monatlich Kontrolle von Technik und Bodengrund.
So bleibt das Mini-Ökosystem stabil und die Tiere gesund.


💡 Reptibude-Tipp:
Nicht jedes Tier braucht jeden Tag Futter, aber jede Woche Aufmerksamkeit.
Beobachten ist die beste Vorsorge – wer sein Tier kennt, merkt sofort, wenn etwas nicht stimmt.

🧬 Reptibude-Wörterbuch – Teil 6

Zucht, Nachwuchs & Fachbegriffe für Fortgeschrittene


🧫 Morph

Ein „Morph“ ist eine Farb- oder Muster-Variante, die durch Zucht entstanden ist.
Zum Beispiel: Harlequin, Lily White, Pinstripe, Dalmatian, Axanthic, Melanistic.
Jeder Morph hat eigene Merkmale – Farbe, Zeichnung oder Intensität – und kann sich unterschiedlich vererben.

💡 Bei Neukaledonischen Geckos wie Kronengeckos oder Riesen-Gekkos ist das Morphsystem besonders vielfältig!


🔷 Dominant

Ein dominantes Gen setzt sich immer durch – das Tier zeigt also sichtbar die Eigenschaft, auch wenn es nur ein Gen davon trägt.
Beispiel: Wenn „A“ dominant ist, reicht ein Gen davon aus, um das Merkmal zu zeigen.


🔶 Rezessiv

Ein rezessives Gen zeigt sich nur, wenn das Tier zwei gleiche Gene davon besitzt (also eines vom Vater und eines von der Mutter).
Trägt es nur eins, ist es „het“ (heterozygot) und sieht äußerlich normal aus.


⚗️ Co-Dominant (Co-Dom)

Ein Zwischending: das Tier zeigt eine Kombination beider Gene, oft eine Zwischenfarbe oder gemischte Zeichnung.
Viele spektakuläre Morphs entstehen genau dadurch.


🧩 Heterozygot (het)

Bedeutet: das Tier trägt ein bestimmtes Gen, zeigt es aber nicht sichtbar.
Wichtig für die Zucht – mit dem passenden Partner kann dieses Gen bei den Nachkommen sichtbar werden.


🧬 Homozygot

Das Gegenteil von „heterozygot“: das Tier hat zwei gleiche Gene für ein Merkmal – und zeigt dieses entsprechend deutlich.


🧪 Outcrossing

Das bewusste Verpaaren nicht verwandter Linien, um die Genvielfalt zu erhöhen.
Es hilft, Inzuchtprobleme zu vermeiden und kräftigere Nachzuchten zu bekommen.


♻️ Line Breeding (Linienzucht)

Zucht über mehrere Generationen mit ähnlichen Tieren, um bestimmte Merkmale (z. B. Farbe, Muster) zu verstärken.
Wenn verantwortungsvoll betrieben, entstehen dadurch stabile, gesunde Linien.


⚠️ Inbreeding (Inzucht)

Wenn eng verwandte Tiere (z. B. Geschwister oder Eltern & Nachkommen) verpaart werden.
Das kann kurzfristig gewünschte Merkmale festigen, aber langfristig gesundheitliche Schäden oder schwache Tiere verursachen.


🍽️ Power Feeding

Ein Begriff aus der Zucht, der bedeutet, dass Tiere bewusst stark gefüttert werden, um schneller zu wachsen oder früher zuchtbereit zu werden.
Wird es übertrieben, kann das zu Organproblemen oder Deformationen führen.
💡 Gesundes Wachstum ist immer besser als schnelles Wachstum!


🥚 Clutch

Das englische Wort für Gelege – also die Eier, die ein Weibchen auf einmal legt (meist zwei bei Geckos).
Kronengeckos legen pro Saison mehrere solcher Gelege.


🐣 Hatchling

So nennt man den frisch geschlüpften Nachwuchs.
Er ist besonders empfindlich – braucht viel Feuchtigkeit, Sicherheit und wenig Stress.


🌡️ Incubation (Inkubation)

Das ist die Bebrütung der Eier, also die Zeit, in der sie im Inkubator liegen, bis sie schlüpfen.
Temperatur und Luftfeuchtigkeit sind dabei entscheidend.
Je nach Art dauert das zwischen einigen Wochen und mehreren Monaten.


🌡️ Incubator (Inkubator)

Ein Gerät oder Behälter, der die Temperatur und Luftfeuchtigkeit konstant hält, um Eier erfolgreich auszubrüten.
Kann gekauft oder selbst gebaut werden – wichtig ist Stabilität und Kontrolle.


🧊 Tempering

Nach dem Schlupf oder nach dem Winter kann man Tiere langsam an neue Temperaturen gewöhnen – das nennt man Tempering.
Beispiel: Nach einer kühleren Phase wird das Tier schrittweise auf normale Haltungstemperatur gebracht.


💧 Dewing

Bezieht sich auf das Ablecken von Wassertropfen auf Blättern oder Scheiben.
Viele Geckos trinken lieber so, statt aus einer Schale.


🐍 CB / WC / F1 / F2

Abkürzungen, die in der Zucht häufig verwendet werden:

  • CB (Captive Bred): Nachzucht in Gefangenschaft – also nicht aus der Natur.

  • WC (Wild Caught): Wildfang – aus der Natur entnommen (heute kaum noch erlaubt).

  • F1: Erste Generation aus Wildfängen.

  • F2: Nachzucht der F1-Tiere – also bereits zwei Generationen in Haltung.

💡 Je weiter weg vom Wildfang, desto angepasster und stressresistenter sind die Tiere.


🧼 Shedding Problems (Häutungsprobleme)

Wenn sich die alte Haut nicht vollständig löst – meist an Zehen oder Schwanzspitze.
Ursache: zu geringe Luftfeuchtigkeit.
Lösung: Feuchtigkeit erhöhen, lauwarmes Bad oder feuchte Box anbieten.


🪳 Feeder Insects

Der englische Sammelbegriff für Futtertiere.
Wird in vielen Foren und Shops verwendet (z. B. „Feeder Insects for Cresteds“).


⚖️ Weight Tracking

Das regelmäßige Wiegen der Tiere, besonders während Zucht, Wachstum oder Krankheit.
Ein plötzlicher Gewichtsverlust ist oft das erste Warnsignal für Probleme.


🔬 Sexing

Das Bestimmen des Geschlechts.
Bei manchen Arten leicht (sichtbare Poren, Schwellungen), bei anderen schwierig.
Oft erst sicher ab einem bestimmten Alter oder Gewicht möglich.


💡 Breeding Readiness

Der Moment, in dem Tiere zuchtbereit sind.
Wichtig: nicht nur das Alter zählt, sondern auch Größe, Gewicht und allgemeine Gesundheit.
Zu frühe Zucht kann Tiere stark schwächen.


🧘‍♀️ Cooling Down / Cooling Period

Bei Arten mit Jahreszyklen (z. B. Leopardgeckos) wird vor der Zucht eine kühle Phase simuliert.
Das regt den Hormonhaushalt an und steigert oft die Fruchtbarkeit.


🦎 Holdback

Ein Züchterbegriff: Tiere, die man aus dem eigenen Nachwuchs behält, weil sie besonders schön oder wertvoll sind.


💰 Trade / Pair / Trio

Typische Zuchtbezeichnungen:

  • Trade: Tier wird getauscht.

  • Pair: 1.1 (ein Männchen + ein Weibchen).

  • Trio: 1.2 (ein Männchen + zwei Weibchen).


🧍 Temperament

Beschreibt den Charakter des Tieres – z. B. ruhig, aktiv, schreckhaft oder neugierig.
Wird oft bei Zuchtlinien erwähnt, um das Verhalten weiterzugeben.


🐾 Proven Breeder

Ein Tier, das nachweislich schon erfolgreich Nachkommen hatte – also ein erfahrener Zuchterwachsener.


💡 Reptibude-Tipp zum Abschluss:
Zucht ist nie nur „Farbe x Farbe = schön“.
Sie ist Verantwortung, Wissen und Erfahrung – jede Linie erzählt ihre eigene Geschichte.
Und wer sie mit Respekt pflegt, sorgt dafür, dass unsere Lieblingsgeckos auch in Zukunft gesund und vielfältig bleiben. 💚